Gründung

Warum der VfB Tamm nicht den Namen 1.FC Tamm trägt?
Am 23.06.1920 gründete sich in dem Gasthaus „zur Krone“ (das Gasthaus zur Krone befand sich in der Hauptstraße zwischen der heutigen Feuerwehr und dem alten Rathaus) der Fußballverein Tamm. Bis der VfB einen Namen bekam, verstrich jedoch noch eine Weile. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, beim Mitglied Paul Schäfer, am 25.09.1920 wurde die Satzung verabschiedet und dem Fußballverein der Name „Verein für Bewegungsspiele Tamm“ gegeben. In den Protokollen steht „Der Namen allein sagt schon, daß hier nicht nur das Fußballspiel betrieben werden soll, sondern daß mit der Zeit auch noch andere Bewegungsspiele die Aufgabe erfüllen sollen, den Körper und Geist der Mitglieder zu schärfen und zu stählern. Hauptsächlich aber soll vorerst das schönste aller Bewegungsspiele – der Fußball – gründlich gelernt und geübt werden.“
Das ist jedoch immer noch keine Erklärung, warum der VfB Tamm nicht 1.FC Tamm heißt. Die Antwort ist relativ einfach und ebenfalls in den alten Vereinsprotokollen zu lesen. Ein anderer Verein hatte schon früher eine Fußballabteilung. In der Gründungssitzung am 23.06.1920 wurde Eugen Kammerer das Wort erteilt und dieser mahnte die Mitglieder „zusammenzuhalten und ein Ganzes zu bilden. Er führt der Versammlung die mangelhafte Umsetzung der ehemaligen Fußball-Abteilung seitens des Turnvereins vor Augen“.
Die Chronik AG nimmt an, dass eines der ältesten Tammer Mannschaftsbilder, einen Teil der ehemaligen Fußballabteilung des Turnvereins Tamm zeigt.

Im Bild ist das vermutlich älteste Mannschaftsfoto des VfB Tamm, ziemlich sicher im Herbst 1920 in Ludwigsburg aufgenommen. Kennen Sie noch jemand?

S/W – Aufnahme aus dem Vereinsarchiv, koloriert von H.B.

Die Vereinsgründer

Der VfB Tamm und seine Gründer.
Die wackeren Gründer des VfB Tamm trafen sich am 23.06.1920 in der Gaststätte „zum Krone“ in Tamm und hoben den Fußballverein aus der Taufe.
Der erste Schriftführer, der 17-jährige Siegfried „Werner“ Veit findet, in seinem Jahresbericht 1920, einen schönen Vergleich für die Aufgabe der Gründungsväter –  „Mit einer aufopfernden Begeisterung wurde der Vorschlag begrüßt einen neuen Sprößling zu pflanzen, einen Sprößling; dessen Namen war „Fußball“.
Doch wer waren die Gründer? Insgesamt 43 junge, visionäre und mutige Männer waren es, welche am 23.06.1920 den Sprößling „Fußball“ setzten. Auf der Gründerliste stehen Eugen Feucht – geb. 1893, Gottlob Häberle – 1900, Wihelm Maier – 1900, Adolf Meyle -1903, Otto Meyle – 1901, Adolf Forstner – 1903, Otto Dürr – 1901, Paul Schäfer – 1902, Paul Meyle – 1903, Hermann Schray – 1902, Hermann Reim – 1904, Karl Schelle – 1905, Gustav Schmautz – 1905, Paul Schray – 1905, Karl Dürr – 1903, Adolf Füller – 1903, Fritz Beuttenmüller – 1896, Klitzer Wilhelm – 1987, August Härle – 1900, Hermann Forstner – 1897, Friedrich Sautter – 1898,  Gottlieb Kopp – 1897, Friedrich Dürr – 1899, Adolf Bühler – 1894, Karl Grauf – 1897, Kammerer Eugen – 1896, Paul Beuttenmüller – 1897, Gottlob Kammerer – 1899, Otto Mayer – 1898, Ernst Beuttenmüller – 1902, Wilhelm Mast – 1894, Ernst Schäfer – 1902, Siegfried Veit – 1903, Richard Grauf – 1904, Eugen Hötinger – 1903, Eugen Faist – 1905, Gottlieb Grottenthaler – 1904, Fritz Schweizer – 1897, Ernst Schneider – 1898, Wilhelm Krauß – 1898, Wilhelm Sautter – 1903, Otto Löckle – 1901 und Friedrich Löckle – 1893.  
Im oben genannten Jahresbericht fährt der Schriftführer Veit fort „Und Sie haben ihn gepflanzt. – „Hat er auch schon Früchte getragen, unser Sprößling, so ist die Frage?“ „Antwort“ !! Nein und abermals nein !! Ein Sprößling kann gar keine Früchte tragen. Er muß ein Baum werden. Und wieder Antwort. Machet einen Baum daraus!!! „
Es wäre wirklich interessant zu wissen, was die Gründer heute, fast 100 Jahre später, über ihren VfB sagen würden. Wären sie mit Ihrem Baum und den Früchten zufrieden?
Noch heute finden sich in den Abteilungen des damals kleinen „Sprößling“, etliche Kinder, Enkel und Urenkel der Gründer wieder. Der Verein hat 2018 fast 1000 Mitglieder. Wir werden in naher Zukunft einige vorstellen.
Eine tolle alte Aufnahme von den „jungen Wilden“ um 1920

„Foto Band I, 1922, Anfangsjahre, ca. 1920er Jahre“

Gottlieb Kopp 1. Vorstand nach Inflation

„Gottlieb Kopp – ein legänderer Typ“
Gottlieb Kopp, geboren 15. August 1897, Gründungsmitglied und erster Vorstand nach der Inflation ab dem 26.02.1926.
Gottlieb Kopp war erster Spielführer der ersten Mannschaft im den Gründerjahr. Er stellte sein Amt wegen einer Erkrankung im Frühsommer 1921 zur Verfügung gestellt. Verschwitzt machte er sich nach einem Fußballspiel auf den Heimweg,  und handelte sich die Schwindsucht ein. In den Protokollen zu einer Mitgliederversammlung im Jahr 1921 steht „Einer Anregung des seitherigen Spielführers Gottlieb Kopp zufolge, ist letzterer durch einen Stellvertreter ersetzt worden. Mit seinem Antrag, auf dessen Ausführung er beharrte, scheint Kopp eine feine Nase gehabt zu haben, denn bald darauf wurde er der I. Mannschaft auf Monate hinaus entrissen“
Gottlieb brachte sich liebend gerne im Verein ein, am 21. Oktober 1921 steht geschrieben „Die Mitglieder welche Lust haben Theater zu spielen wurden auf 24. Okt. Ins Lokal eingeladen. Gottlieb Kopp übernimmt das Amt eines Regisseurs und ladet die Mitwirkenden nach gelungener Feier zu einer gemeinsamen Kellerpartie ein“.  

Gottlieb Kopp

Seine Freude am Fußballsport war so groß, dass er sich schon damals in einem Fotostudio in Fußballgarnitur ablichten ließ. Dieses Bild verdankt der Verein seinem Großneffen Helmut Kopp, ehemaliger Bundesligahandballspieler in Oßweil, ihm wurde als Kind aus diesem Grund das Fußballspielen im Verein verboten.

Am 26. 1.1926 fand in der Gaststätte „zum Kreuz“ die erste Vereinsversammlung nach über 3 Jahren statt. Die Inflation und ihre Folgen hatten das Vereinsleben beim VfB still gelegt. Zum ersten Vorsitzenden wurde Gottlieb Kopp gewählt. Unter seiner Führung entwickelte sich der VfB prächtig, umso schmerzhafter war es als eine ausserordentliche Versammlung am 27. Aug. 1927 einberufen werden musste „Ein trauriger Anlaß war es, als am 27. Aug. der II. Vorstand die Mitglieder des V.f.B. zusammenrief. Unser I. VorsitzenderGottlieb Kopp war verschieden, er war nicht mehr unter uns. Und mit ihm scheint ein Teil des V.f.B. ins Grab gesunken zu sein. Die Verdienste die er um den Verein erworben hat, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. In seiner freundlichen Art hat er es immer wieder verstanden die Mitglieder zusammenzureißen, die Jüngeren zu begeistern und anzuspornen. …und heute sollen sie alle wieder abgefallen sein. Es scheint nicht mehr recht klappen zu wollen. Darum müssen wir wieder schaffen, schaffen am Aufbau des Vereins und jeder einzelne, aktive und passive muß mithelfen um den Verein wieder auf eine gesunde Basis zu bringen. Wir wollen den Verein einig weiterführen im Sinne unseres allzufrüh gestorbenen Vorstandes.
Zahlreich waren die Mitglieder, Alte und Junge erschienen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen, ihm auf seinen letzten Gang zu begleiten. Und wir wollen hoffen, daß sie alle so wie er es gewünscht hat, fortan treu zu unseren Farben stehen“

Nachruf

Am 28.08.1927 verstarb Gottlieb Kopp an den Spätfolgen der Schwindsucht

Erster Aufstieg

Am 23.06.1920 gründete sich der VfB Tamm in der Gaststätte „zum Krone“ in Tamm.
Somit machte die deutsche Fußballnationalmannschaft am Samstag mit ihrem dramatischen Sieg gegen Schweden dem VfB Tamm ein hübsches Geschenk zu unserm 98. Vereinsgeburtstag. Noch schöner sind jedoch die Geschenke, welche die Fußballabteilung ihrem VfB, zum 99. Vereinsjahr ins Nest legten. Meisterschaften und jeweilige Aufstiege der I. Mannschaft im Herrenfußball und den A-Junioren im Jugendfußball, in die nächsthöhere Spielklasse. Dazu gratuliert die Chronik AG den Mannschaften und allen die für diese Erfolge gearbeitet haben aufs herzlichste.
Daher widmet die Chronik AG ihren ersten Bericht, den erfolgreichen Teams, mit einem kleinen Rückblick. Vor genau 70 Jahren, in der Saison 1947/48 konnte unsere I. Mannschaft die Vizemeisterschaft und somit ihren ersten Aufstieg, in der Vereinsgeschichte feiern. Bereits in der Vorsaison 1946/47 hatte man in Tamm eine spielstarke Mannschaft und konnte beachtliche Ergebnisse verbuchen.

Das Bild zeigt die erste Mannschaft im Jahr 1948
Jedoch wurde schon kurz nach dem Krieg auch wieder der Jugendfußball betrieben. Im Bild die A-Jugend des VfB Tamm von 1948.
Auf dem Foto zu sehen sind: stehend – Feige, Hätinger, Widmeyer, Dürr, Binder, Bernsdorf, Hering, W. Gampper, Jugendleiter Schlipf und kniend – Schweizer, J. Hampl, E. Hampl

Vereinsfarben

„Schwarz und weiß, wie lieb ich Dich“ – der VfB Tamm und seine Vereinsfarben


Ältere und auch junge Mitglieder kennen einige Vereinslieder, in welchen die Liebe und Treue der VfB´ler zu Ihrem Verein und den schwarz weißen Vereinsfarben besungen wird.
Tatsächlich haben schon Generationen von Basketballer, Tischtennisspieler, Fußballer und Freizeitsportler schwarz/weiße Trikots mit dem Vereinswappen des VfB Tamm getragen.
Über die Symbolik der Farbe schwarz steht geschrieben, dass sie unter anderem für Unbezwinglichkeit, Macht, Würde und Eigenständigkeit, aber auch Sorgen und Trauer steht. Die Farbe weiß soll Reinheit, Vollkommenheit, Erhabenheit, Verlässlichkeit und Aufrichtigkeit wiederspiegeln. Die schwarz-weißen Farben waren nicht schon bei der Vereinsgründung für den VfB bestimmt, erst nach einer gewissen Zeit wurde diese so festgelegt. Würde und Erhabenheit als mögliche Attribute für den VfB Tamm? Beinahe lustig liest sich hierzu, das von Siegfried „Werner“ Veit, geschriebene Protokoll zur Monatsversammlung vom 27.10.1920 beim Mitglied Schäfer
„Es fiel jedem Zuschauer vom Sonntag 17./10. Unangenehm in die Augen, dass hauptsächlich in unserer II. Mannschaft ein wahres Farbenspiel herrscht, und man hätte glauben können die Spieler machen es sich zur Aufgabe alle nur erdenklichen Farben und Sportanzüge aufzubringen und zur Schau zu tragen. Es war deshalb angebracht, eine vollständige Neuregelung unserer Sportkleidung vorzunehmen. Die schwarz-weiß gestreiften Sweater sind von jetzt ab die Farbe der ersten Mannschaft. Die II und III. Mannschaft trägt die vorhandenen blau-gelben. Die unteren Mannschaften blau-weiß. Der Vorschlag von Fritz Beutemüller, Spieler die sich mit anderen Farben einstellen rücksichtslos abzuweisen ist deshalb sehr zu begrüßen, so ist aber zu hoffen, dass jeder Einzelne darauf aus ist, nur die Farben seiner Mannschaft zu tragen.“
Besonderen Eindruck hinterließen die schwarz-weißen Schachbrett-Trikots in den Sechzigern.

Und wie war das Anfang der 1960-ger Jahre. Die Fußballspieler mussten ihre Spielkleidung, zumindest Hose und Stutzen, oft auch das Leible, aus eigener Tasche bezahlen. Der Verein war klamm und konnte meist keine Ausrüstung zur Verfügung stellen. Natürlich war es auch im Interesse der Vereinsführung, dass die Mannschaften in einheitlichem Dress auftraten. Eines Tages kam, ein namentlich nicht mehr bekannter Sponsor, in die Spielerversammlung und stellte kostenlose Trikotsätze in Aussicht. Einzig sollten die Spieler dafür Rasierklingen, seiner Marke, verkaufen. Dies wurde begeistert aufgenommen und die Spieler der ersten Mannschaft, der Reserve und die Jugendspieler  postierten sich am Bahnhofs-Ständle und boten die scharfen Klingen feil. Mit dem Rest ging man Hausieren, die Kundschaft griff zu, zumal es doch für einen guten Zweck war. Wie das Paket mit den neuen Sportdress in der Umkleidekabine ankam, die ersten Spieler das Trikot überstreiften, war schon ein ziemliches Gelächter, ob der modischen Gewagtheit, zu vernehmen. Die zweite Mannschaft und die Jugend zeigten sich gerne in den Tammer Schachbrett-Trikots, sie haben so manches Spiel in Ihnen bestritten. Zeitzeugen sagen heute noch, dass die Trikots deutlich schärfer waren wie die Rasierklingen. Ob die Sportdress zur Spielstärke beigetragen haben ist in den Protokollen nicht überliefert.
Auch Mannschaften der Basketballabteilung zeigten sich, wie im Meisterschaftsjahr 2001, in Vereinsfarben.
Auf dem Bild stehend von links nach rechts: Coach HalliEigel, Jörg Möbius, Olaf Lemp, Cris Barthruff, Robin Weller, Martin Völlm, Steffen König
Kniened: Dirk Kollmar, Sebastian Konradi, Stefan Susic, Simon Rauschenberger, Dennis Weller, Matze Maier

Abteilungen

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, beim Mitglied Paul Schäfer, am 25.09.1920 wurde die Satzung verabschiedet und dem Fußballverein der Name „Verein für Bewegungsspiele Tamm“ gegeben. In den Protokollen steht „Der Namen allein sagt schon, daß hier nicht nur das Fußballspiel betrieben werden soll, sondern daß mit der Zeit auch noch andere Bewegungsspiele die Aufgabe erfüllen sollen, den Körper und Geist der Mitglieder zu schärfen und zu stählern.“
Da haben die Vereinsgründer richtig weitsichtig gedacht. Heute hat der VfB fast 1000 Mitglieder in seinen Abteilungen. Die Abteilungen untergliedern sich in der Basketball, Fussball, Freizeitsport, Tischtennis und der Polizeisportgemeinschaft.
Die Basketballabteilung des VfB bildet mit dem TSV Bietigheim seit dem 23. 07.2003 die gemeinsame Spielgemeinschaft BG Tamm/Bietigheim. 2017/18 gingen in 10 Jugendmannschaften – von der U10 bis zur U18, weibliche und männliche basketballbegeistere Kinder und Jugendliche –  ihrem Sport nach. Die Damenmannschaft der BG war in der abgelaufenen Saison super erfolgreich. Sie stieg in die Oberliga auf und gewann dazu noch den Bezirkspokaltitel

 „2018_05_05_Pokalsieg_Damen 1“

Im Herrenbereich gab es in der vergangenen Spielzeit drei aktive Mannschaften von der Landes- bis zu Kreisliga, sowie eine Freizeitmannschaft. Nachdem die erste Mannschaft einige Jahre erfolgreich in der Oberliga gespielt hat, lief es in den vergangen zwei Spielzeiten nicht ganz so gut, so dass in der neuen Saison ein Neustart in der Bezirksliga erfolgt.
Die Fußballabteilung nahm in der Saison 2017/18 mit 13 Jugendmannschaften, von den Bambinis U7 bis zu den A-Junioren U19/18. Die A-Junioren vollbrachten dabei das Kunststück, mit dem jüngeren Jahrgang, die Meisterschaft und den Aufstieg in die Leistungsstaffel zu erreichen. Im Aktiven Herrenbereich schaffte die erste Mannschaft ebenfalls den Aufstieg in die Kreisliga A, die zweite Mannschaft spielt in der Kreisliga B. Für junggebliebene Ü30-Jährige bietet die AH eine Möglichkeit fit zu bleiben und den Fußballsport weiter zu betreiben.
Die Damenmannschaft tritt in der Saison 2018/19 wieder in der Landesliga an und schafft es immer wieder, mit einem kleinen Kader aber toller Moral, dem Abstiegsgespenst zu entrinnen.
Die Freizeitsportabteilung entwickelt sich seit Jahrzehnten prächtig. Beim Kindersport bietet der VfB von den Windelflitzern von 1-3 Jahren, über Kindersport von 3 ½- 5 jährigen, Anfänger und Aufbaukurse im Schwimmen für 5-6 jährige Kinder und unserer Tanzabteilung, den Little Dance Devils für Kinder ab 5 bis über 11 Jahren, für alle Altersgruppen Sport und Entwicklungsmöglichkeiten. Der Erwachsenensport geht von der Wandergruppe über Fitnessgymnastik, Nordic Walking, Wassergymnastik bis zum Rehasport nachKrebserkrankungen und der Kampfsportabteilung Systema.
Die Tischtennisabteilung kämpft derzeit stark mit dem demographischen Wandel und unermüdlich um ihren Fortbestand. Nichtsdestotrotz steht sie dem Hauptverein treu zur Seite, sobald sie wie zum Beispiel beim Parkplatzfest, gebraucht wird. Lange war die Tischtennisabteilung ein Zugpferd des VfB und die Verantwortlichen der Abteilungen sind überzeugt, diese Position im Verein auf lang Sicht, wieder einnehmen zu können.
Die PSG Polizeisportgemeinschaft war unter dem Vorstand Hans Schuh eine enorm aktive und erfolgreiche Abteilung im VfB. Handball, Fußball, Sportschießen, Schach, Wandern und Kegeln sind die Sportarten in welcher die PSG ihren Mitgliedern eine sportliche Betätigung angeboten hat. Leider ist das Sporttreiben weniger geworden, die Ausflüge sind als kameradschaftliches Zusammenkommen jedoch weiterhin hoch beliebt.
Doch was waren die erste Abteilungen welche sich im VfB Tamm gründete? Demnächst gibt es Informationen dazu, von der Chronik AG des VfB Tamm

Die ersten Abteilungen

Dass man im jungen Verein nicht nur Fußball spielen wollte, wurde allein schon durch die Namensgebung „Verein für Bewegungsspiele Tamm“ erkenntlich.
Doch welche Sportarten und Abteilungen wurden als erste neben dem Fußball betrieben? Tischtennis, Leichtathletik, Korbball, Schwerathlethik, Gesang, Kunstradfahren?
Antworten geben mal wieder die Protokolle. So steht am 21. Oktober 1921 geschrieben, dass bei einer Versammlung welche beim Mitglied Schäfer durchgeführt wurde „Der I. Vorsitzende Karl Grauf gibt Kund, daß er in letzter Zeit im Verein eine Strömung zur Schwerathletik bemerkt habe, die er sich nicht erklären könne und die ihm auch jetzt nicht gefalle. Er betont ausdrücklich, daß der Verein noch in seinen Entwicklungsjahren sei, daß er den Fußball angefangen habe, und  daß es seine verdammte Pflicht ist demselben bis zur Vollendung durchzuführen. Erst dann könne man an eine Abzweigung zu einer anderen Sportart denken. Gegen Leichtathletik jedoch habe er nichts dagegen“.  Von Friedrich Dürr wurde folgender Antrag gestellt „ob im V.f.B. Leicht- oder Schwerathletik betrieben wird“ Über diese Fragen wurde im Geheimen abgestimmt und die Wahlkomission gab nach der Auszählung folgendes Resultat bekannt: „35 Wahlberechtigte, davon wählten für: Leichtathletik: 25, Schwerathletik: 4, Ungültig: 6.“
Tatsächlich ist ab diesem Zeitpunkt immer wieder von Leichtathletikwettkämpfen zu lesen, bei welchen Tammer Sportler Erfolge erringen konnten. So steht z.B. in einem Versammlungsbericht vom Sonntag den 21. Mai. 1922 Uhr im Lokal des Vereins unter Tagesordungspunkt II. – Beteiligung an der Sportwoche Kornwestheim „gibt der Vorstand eine Einladung des I. F.V.K bekannt, der den V.f.B. Tamm zu seiner Jubiläumssportwoche und zum Haupttage auf 25. Juli eingeladen hat“. Den Stolz des Vorstands kann man richtiggehenden spüren, wenn man liest „Daß wir uns trotz der großen Konkurrenz zu den ausgeschriebenen Wettkämpfen angemeldet haben wird die Kornwestheimer sicher gefreut haben, uns selber aber hat es riesig gefreut, daß sogar ein Junior unseres Vereins sich bei der Konkurrenz noch einen Preis gesichert hat. Karl Buchhalter ist somit der Erste im V.f.B. Tamm, der sich bei einer derartigen Veranstaltung ausgezeichnet hat. Sein Kollege Hermann Stärk, auf den der Verein auch große Hoffnungen gesetzt hatte, mußte leider durch einen kleinen Unfall im Kampfe ausscheiden“ 
Wer meint er kenne jetzt die älteste Abteilung, außer Fußball im Verein, muss hier enttäuscht werden.Denn im Bericht zur jährlichen Generalversammlung von 1921 im Gasthaus zum Kreuz steht „…Als weiterer Fortschritt ist die Gründung unserer Sängerabteilung zu betrachten die auf Anregung unseres Mitgliedes Fr. Dürr verwirklicht wurde. Es ist zu begrüßen, daß auch bei uns ernstere und gerichterte Gedanken der leichtsinnigen und flatterhaften Denkart ein Ende zu machen. – denn wie viel der Gesang zur Einigkeit u. zum Zusammenhang eines Vereinskörpers beiträgt wird jedem unbewußt, mit der Zeit aber klarer zum Vorschein kommen. Wir dürfen es auch als glücklichen Zufall betrachten, daß wir mit Herrn Grauf einen Leiter gefunden haben, der der Sache vollkommen gewachsen ist, trotzdem ihm nur fast lauter ungeschulte Stimmen zur Verfügung stehen“. Konsequent in der Sache und das Ziel nicht aus dem Auge verlieren ist – nicht immer ein Ding des VfB, den schon im Bericht zur Monatsversammlung vom 20. August. 1921 steht „Denjenigen Mitgliedern, welche Lust und Freude am Singen haben, wird der Beitritt zum hiesigen Gesangsverein aufs Wärmste empfohlen“.
Gesang und Leichtathletik in den ersten zwei Jahr des jungen Vereins, damit hätte vermutlich niemand gerechnet.

Zwei Vereine, ein Bild und geklärte Fragen

In den ersten zwanzig Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte sich der Fußballsport in Deutschland rasant. Während diese neue Ballspielart ihren Ursprung und ihre erste Ausbreitung im 19. Jahrhundert in England unter jungen Studierenden der Oberschichte nahm, fand sie auf dem Festland und besonders in Deutschland ihre rasche Verbreitung eher in der Arbeiterklasse. Eine erste große Gründungswelle im Landkreis, in welcher sich 1906 ein Fußballverein in Schwieberdingen, 1907 ein Verein in Ludwigsburg, 1908 ein Verein in Bissingen und 1909 der SV Germania Bietigheim, um nur einige zu nennen, gegründeten, wurde durch den Weltkrieg unterbrochen. Direkt nach Kriegsende kam es zwischen 1919 bis 1921 nochmals zu zahlreichen Vereinsgründungen wie zum Beispiel am 04.06.1919 in Markgröningen mit dem FV oder am 23.06.1920 in Tamm mit dem VfB.
In Vorbereitung auf das Vereinsjubiläum des VfB Tamm stellte die AH beim letztjährigen Fleckafescht Abzüge von Fotos aus, welche teilweise im Gründungsjahr 1920 aufgenommen wurden. Auf einem der ältesten Bilder erkannte der langjährige AH-Spieler Harry Fried seinen Opa Herman Reim. Er erinnerte sich jedoch auch an ein Mannschaftsfoto von seinem Opa aus dem Jahr 1925, welches ihn im Trikot des FV Markgröningen zeigt, offensichtlich anlässlich einer Staffelmeisterschaft der B-Klasse im Gau Stuttgart. Das konnte sich Harry Fried gar nicht erklären: sein Opa hätte nie freiwillig seinen VfB verlassen. Jörg Kellner von der Chronik-AG konnte jedoch diese Frage schnell klären. Die Inflation 1922/23 hatte den Sportbetrieb beim VfB für etwa drei Jahre gestoppt, für Fußball hatte in Tamm kaum noch jemand Muse oder Geld übrig. So wechselte außer Herman Reim auch der Tammer Fußballpionier und langzeitige Funktionär Hermann Schray vorübergehend zum FV Markgröningen, wo die beiden ihrer Fußballleidenschaft nachkommen konnten.
Harry Fried stellte das Foto dem Chronik-AG-Mitglied Hans Buhlinger zur Verfügung, der es digitalisierte und mühevoll bearbeitete, bis es schließlich druckreif zur Verfügung stand. Daraufhin nahm man beim VfB Tamm Kontakt zum FV Markgröningen auf. Markus Adam, Projektleiter für das Vereinsjubiläum vom FV Markgröningen, zeigte sich äußerst erfreut, als ihm von der Chronik-AG des VfB Tamm das Bild als großformatiges Dokument übergeben wurde. Das Bild wird auf jeden Fall seinen Platz in der Ausstellung zum 100 jährigen Jubiläum in der VR Bank in Markgrönigen vom 05.04 – 18.04.2019 finden.
Der FV Markgröningen wird sein Vereinsjubiläum u.a. mit einem Jubiläumskonzert, einer bekannten Topband aus Köln am 24.05.2019, sowie einem Festabend am 25.05.2019, jeweils in der Stadthalle Markrgöningn, beginnen. Ein weiterer Höhepunkt wird die Sportwoche vom 29.05.2019 bis 02.06.2019 werden.
Beim VfB Tamm wird das Jubiläumsjahr mit einem Festakt am 21.03.2020 im Tammer Bürgersaal eröffnet.

Bei der Bildübergabe links Jörg Kellner – VfB Tamm Chronik AG, rechts Markus Adam – Projektleiter Jarhundertjubiläum FV Markröningen
Foto Harry Fried 1924 MFV Markgroeningen Herrmann Reim Herrmann Schray